WM-Pokal aus über 6 Kilo Gold
Original aus Gold – Kopie aus Bronze
Deutschland ist Fußball-Weltmeister und erhielt den WM-Pokal. Wert: rund 115.000 Euro. Der Original-Pokal bleibt jedoch im Besitz der Fifa, die jeweiligen Weltmeister dürfen nur die Kopie behalten. Zehn Kopien gibt es davon, Deutschland hat jetzt die elfte. Es hat seine Gründe, warum nur noch Kopien ausgegeben werden und der Original-Pokal wieder in den Safe kommt:
Von 1930 bis 1970 war die Coupe Jules-Rimet die Siegestrophäe der Fußball-Weltmeisterschaften – benannt nach dem damaligen Fifa-Präsidenten Jules Rimet. Bis zur nächsten Weltmeisterschaft durfte der amtierende Weltmeister den Wanderpokal aufbewahren. Während des Zweiten Weltkrieges befand er sich daher in Italien. Der Fifa-Vizepräsident Ottorino Barassi bewahrte ihn in einer Schuhschachtel unter seinem Bett auf.
Nachdem die Coupe Jules-Rimet nach der WM 1970 ihren dauerhaften Platz in Brasilien gefunden hatte, wurde sie in Rio de Janeiro 1983 gestohlen. Da die Diebe den Pokal eingeschmolzen hatten, ist der brasilianische Fußballverband heute nur noch im Besitz einer Kopie.
Nachfolger wurde der heutige Fifa-WM-Pokal, der seit der WM 1974 die Siegestrophäe ist. Dieser Pokal ist 36,6 Zentimeter hoch, 6175 Gramm schwer und aus 18-karätigem Massivgold. Der italienische Bildhauer Silvio Gazzaniga aus Mailand hat die Trophäe 1971 entworfen.
Er wird jedoch nicht vergeben, sondern der Gewinner erhält eine vergoldete Nachbildung aus Bronze, die er dauerhaft behalten darf. Die echte Trophäe kehrt in die Zentrale des Weltverbandes Fifa nach Zürich zurück – sicher verwahrt in einem Safe bis zur nächsten WM 2018 in Russland.
Bis zur WM 2038 wird das Kunstwerk um die Erde reisen. Denn es hat nur noch für insgesamt 17 Weltmeister-Gravuren Platz auf dem Sockel. Deutschland wurde hier als elfter Weltmeister eingetragen. Übrigens: Angefasst werden darf der Pokal nur von den Weltmeistern, Staatsoberhäuptern – und dem Papst.
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