Spektakulärer Goldraub
Wo ist bloß das viele Gold?
Neun Millionen Euro. So hoch war vor drei Jahren der Wert von 200 Kilogramm Gold und 1,8 Tonnen Silber, das aus den Tresoren einer Pforzheimer Schmuckkettenfabrik verschwunden ist.
„Es ist wohl der spektakulärste Kriminalfall in der Pforzheimer Traditionsindustrie“, war jetzt in der Tageszeitung zu lesen.
Warum? Der Zugang zum Tresorraum war nur mit Schlüssel und Code einem kleinen Kreis von leitenden Mitarbeitern vorbehalten. Der Tresorinhalt war also weg, Aufbruchspuren am Tresor gab es jedoch keine. Das legte den Verdacht nahe, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging, sich der Fehlbestand also nur mit kriminellen Machenschaften zu erklären lässt.
Die Staatsanwaltschaft hatte im Januar 2014 gegen den vorherigen Inhaber, dessen Sohn sowie den früheren Prokuristen Anklage erhoben. Nicht nur wegen der wahrheitswidrigen Anzeige von Edelmetalldiebstahl. Die Verantwortlichen sollen außerdem 1,9 Tonnen Silber verkauft haben, obwohl die Firma über dieses Silber nicht mehr verfügte. Der Kunde hat dadurch einen Schaden in Höhe von knapp einer Million Euro erlitten. Zu denken gibt auch, dass dem Geschäftsführer des Unternehmens im Jahr 2005 bei einem Überfall schon einmal Edelmetall im Wert von einer halben Million Euro gestohlen wurde. Da keine Untersuchungshaft angeordnet wurde, findet der Prozess erst im kommenden Jahr statt.
Übrigens: Der Geschäftsführer ist weiterhin in der Schmuckbranche tätig.
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