Neue Schätze
Zwei bedeutende Neuerwerbungen bereichern jetzt die Studioausstellung „Kostbarer als Gold“ im Maximilianmuseum in Augsburg. Die Ausstellung, die im Felicitassaal des Museums zu sehen ist, wurde bis zum 29. Juni 2025 verlängert. Zwei wertvolle Objekte aus der Sammlung der Dennerlein-Stiftung, ein Münzhumpen von Gottlieb Menzel (1716) und ein Mörser von Hans Jakob I Bair (1612–1616), wurden kürzlich hinzugefügt.
Der Münzhumpen von Menzel, ein prachtvolles, mit 42 Münzen und Medaillen verziertes Gefäß, wurde anlässlich der Thronbesteigung von Leopold von Anhalt-Köthen im Mai 1716 geschaffen. Mit einer Höhe von etwa 30 Zentimetern und einem Gewicht von 3,5 Kilogramm ist dieses Münzgefäß eine Rarität, die vor allem in Nord-, Mittel- und Ostdeutschland sehr geschätzt wurde. Es wurde vermutlich von Fürstin Gisela Agnes von Anhalt-Köthen in Auftrag gegeben und feiert ihre Rolle als bedeutende Bewahrerin einer ehrwürdigen Dynastie.
Der zweite Neuzugang, der Mörser von Hans Jakob I Bair, ist ein außergewöhnliches Kunstwerk aus der Zeit um 1612 bis 1616. Die floralen Motive auf dem Gefäß deuten darauf hin, dass es zur Herstellung von Cremes und Salben, den Vorläufern von Parfüm, verwendet wurde. Die Vorlagen für die Blumen stammen aus dem berühmten Werk „Hortus Eystettensis“, das 1613 erschien und wahrscheinlich während der Entstehung des Mörsers bekannt war. Dieser Mörser, ein äußerst seltenes Stück, war für einen höfischen Kunden bestimmt und diente als repräsentatives Schaustück.
Die Ausstellung „Kostbarer als Gold“ zeigt seit dem 30. November 2023 herausragende Werke der Augsburger Gold- und Silberschmiedekunst aus der Sammlung des Kunstliebhabers Fritz Dennerlein (1932–2018). Zum Andenken an ihn unterstützt seine Frau das Maximilianmuseum beim Erwerb von Augsburger Goldschmiedearbeiten. Die Objekte werden dem Museum als Dauerleihgaben überlassen, um die Kunstwerke an ihren Ursprung zurückzubringen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
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