Goldiges Unterwasserdepot
Goldschatz im Dorfweiher
“Was funkelt denn da unter Wasser?”, wunderte sich ein fünfjähriger Junge als er mit einem Stock im Dorfweiher von Heideck (Mittelfranken, Landkreis Roth) herumstocherte. Als es ihm tatsächlich gelang, etwas „goldiges Langes“ herauszufischen, rief er vorsichtshalber mal nach seinen Eltern. Die hielten das Fundstück aus dem Weiher zunächst für einen alten Draht. Als sie ihn hin- und herdrehten, von Schmutz befreiten und dann nochmals untersuchten, wurde ihnen klar: Das ist eine Goldkette. „Da liegt noch mehr im Weiher“, freute sich der Kleine und führte seine Eltern zu der Stelle, an der er zuvor die Kette geangelt hatte. Nach und nach beförderte die Familie weitere wertvolle Stücke aus dem Wasser. Schließlich hatten sie eine ganze Plastiktüte voll mit Schmuck.
Und nun? Wegen der Preisschilder an dem Schmuck meldete sich der Vater bei einem Juwelier in Erlangen und erfuhr, dass es sich um Diebesgut handelt. Deshalb wurde die Polizei eingeschaltet, die den Weiher gründlich absuchte und weiteren Schmuck sicherstellte. Die Polizei schätzt den Wert auf mehrere Zehntausend Euro.
Freude des Juweliers hält sich in Grenzen
So richtig gefreut hat sich der Juwelier über den Fund allerdings nicht. Warum? Unter dem Diebesgut waren auch etwa 700 Musterringe. Anhand dieser Ringpaare fertigt der Goldschmied die materiell viel wertvolleren Trauringe nach Kundenwünschen an. Besonders bitter: Ende Januar 2014 wurde fast der komplette Bestand, den der Juwelier in 25 Jahren aufgebaut hatte, gestohlen. Diese Musterringe haben für den Juwelier einen Riesenwert. Doch der Arbeits- und Zeitaufwand die Stücke aufzuarbeiten, ist weit höher als der materielle Schaden. Einen Ring aufzuarbeiten, macht fast die gleiche Arbeit wie einen Neuen zu schmieden. Deshalb wird wohl ein Teil der Ringe einfach eingeschmolzen.
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