Goldige Blätter
Wächst Gold auf Bäumen?
Bäume, die in der Nähe von Goldlagerstätten wachsen, weisen eine hohe Goldkonzentration in ihren Blättern auf, stellten jetzt australische Wissenschaftler fest.
Wächst Gold auf Bäumen? Liegt das Geld also doch auf der Straße? Nein. Nachgewiesen wurden lediglich winzige Goldpartikel in Blättern australischer Eukalytusbäume, die direkt über einer Goldlagerstätte wachsen. Hier gibt es Goldvorkommen in etwa 35 Metern Tiefe.
Das Gold wurde aus dem Erdreich über die Wurzeln aufgenommen und dann zusammen mit Wasser in das Blattwerk transportiert. Dass es sich dabei tatsächlich um Gold handelt, konnten die Forscher durch eine Röntgenfluoreszenzanalyse belegen. Die Wissenschaftler bestrahlten die Eukalyptusblätter mit Röntgenlicht und wiesen mit Detektoren die für Gold charakteristische Fluoreszenzstrahlung nach.
In der untersuchten Region Freddo im Westen Australiens reichen die Baumwurzeln über 30 Meter tief in die Erde. Spuren des Metalls wurden in Stamm, Ästen und Blättern der teils mehr als zehn Meter hohen Bäume nachgewiesen. Die höchste Goldkonzentration fanden die Forscher aber im Laub.
Laubsammeln lohnt sich trotzdem nicht. Denn man müsste 100 Tonnen Blätter pflücken, um daraus mit hohem Aufwand acht Gramm Gold zu erhalten.
Doch einen interessanten Nebeneffekt hat die Entdeckung: Die Ergebnisse könnten bei der Suche nach bisher unbekannten Goldvorkommen helfen. Denn es ist viel günstiger, Blätter zu untersuchen, als Bohrkerne aus dem Boden zu holen. Außerdem könnten trockene Gegenden mit sandigen Böden erkundet werden, in denen Bohrungen schwierig sind. Kein Wunder also, dass mehrere der weltgrößten Goldproduzenten die Studie finanzierten. Auf Basis der Ergebnisse wurde in Australien sogar bereits in zwei neue Minen investiert. Dort könnte Gold im Wert von mehreren Milliarden Australischen Dollar gefunden werden, schätzen Experten.
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