Kläranlagen voll mit Gold
Im Klärschlamm von Großstädten findet sich massenhaft Gold, Silber und andere Metalle. Laut einer jüngst vorgelegten Studie enthält jede Tonne Klärschlamm Metalle im Wert von mehreren hundert Dollar. Großstädte könnten also Millionenbeträge erwirtschaften. Konkret haben jetzt Wissenschaftler die Menge an verschiedenen Metallen im Klärschlamm von Großstädten in den USA gemessen. Das überraschende Ergebnis: Im Klärschlamm, der von einer Ein-Millionenstadt pro Jahr produziert wird, finden sich Metalle im Gegenwert von bis zu 13 Millionen Dollar. Darunter sind unter anderem Gold und Silber im Wert von 2,6 Millionen Dollar. Würde man sich auf die 13 meist vertretenen und wertvollsten Metalle im Klärschlamm von Großstädten konzentrieren, erhielte man eine Ausbeute von 280 Dollar pro Tonne Klärschlamm. Bei einer Ein-Millionenstadt entspreche dies acht Millionen Dollar pro Jahr. Diese Zahl beinhalte Edelmetalle wie Platin, Gold und Silber, aber auch andere, häufiger vorkommende Metalle wie Kupfer, Eisen und Zink. Demnach beinhalte eine Tonne Klärschlamm rund 16,7 Gramm Silber und etwa ein Drittel Gramm Gold.
Jedes Körnchen Edelmetall könne man nicht aus dem Schlamm extrahieren. Dennoch könnte es für Großstädte lohnend sein, aus einem kostenintensiven Entsorgungsproblem einen Ertrag zu erwirtschaften. Eine Stadt in Japan hat es beispielsweise bereits geschafft, dass eine ihrer Kläranlagen, die sich in einer Gegend mit vielen Herstellern von Präzisionsinstrumenten befindet, aus einer Tonne Klärschlamm fast zwei Kilogramm Gold heraus zu holen. Das sei mehr Gold, als es in vielen Minen zu holen gebe. Als nächster Schritt muss festgestellt werden, ob die Extraktion von Edelmetallen aus Klärschlamm wirtschaftlich und technisch durchführbar ist. Denn die Kosten für eine solche Extraktion blieben bisher unberücksichtigt.
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