Barren mit gefälschter Prägung
Um illegal abgebautes oder erworbenes Gold zu waschen, werden derzeit Goldbarren mit gefälschten Prägungen verbreitet. Die Fälschungen seien schwer zu erkennen und deshalb eine ideale Basis für das Geschäft von Banditen. In den vergangenen drei Jahren seien demnach Goldbarren im Wert von mindestens 50 Millionen US-Dollar mit gefälschten Prägungen von vier Schweizer Raffinerien identifiziert worden. Die Schweiz ist der größte Goldverarbeiter der Welt. Mit 500 Tonnen wird hier jährlich die Hälfte der weltweiten Goldproduktion raffiniert. Vier der weltgrössten Goldraffinerien, deren Produkte von den internationalen Edelmetallbörsen anerkannt werden, befinden sich in der Schweiz, darunter drei im Tessin.
Einige Tausende falsche Goldbarren wurden bereits gefunden, die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass noch mehr im Umlauf sind. Die Barren mit gefälschter Prägung bestehen aus hochkarätigem Gold, nur die Prägungen sind unecht. So können weltweite Maßnahmen, um den Handel mit Konfliktmineralien zu stoppen, umgangen werden. Auch Geldwäsche könnte so einfacher möglich sein.
Seit Mitte der 2000er Jahre boomen der illegale Goldabbau und die illegale Goldverwertung. Ohne die Prägung renommierter Raffinerien kann das illegal abgebaute Gold zu günstigen Preisen auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Mit gefälschter Prägung kann es schließlich auf den legalen Markt gelangen. Wer momentan die Fälschungen herstellt, ist noch unklar. Allerdings wird vermutet, dass sie größtenteils aus China stammen könnten.
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