Ausstellung
Im Hildesheimer Dom ist noch bis 26. Januar 2025 eine Sonderausstellung im Dommuseum zu sehen. Im Mittelpunkt steht die Große Goldene Madonna aus der Zeit Bischof Bernwards – eines der ältesten und bedeutendsten Kunstwerke des Hildesheimer Domschatzes. Wertvollste Materialen, Gold und Edelsteine wurden zum Schmuck der 1000 Jahre alten Marienfigur verwendet. Sie ist damit eines der ältesten vollplastischen Bilder der Gottesmutter und steht beispielhaft für die damalige revolutionäre Einführung von dreidimensionalen Figuren in den Kirchenraum. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Große Goldene Madonna im Hildesheimer Dom von zentraler Bedeutung: Sie wurde mehrmals im Jahr bei Prozessionen mitgeführt oder auf dem Hochaltar zur Verehrung ausgestellt. Auch mussten im Mittelalter die Lehnsträger und Ritter des Hildesheimer Bischofs vor der Statue ihren Lehnseid leisten. Reiche Schenkungen, darunter Ketten, Gewänder, Schleier und Kronen bis in die Barockzeit hinein belegen zusätzlich die große Bedeutung des Bildwerks. Die Geschichte der Figur ist geprägt durch Veränderungen – an der Figur selbst sowie in ihrer Funktion, die mit vielfältigen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft bis heute zusammenhängen. So wurden beispielsweise die originalen Köpfe der Figur entfernt und durch andere ersetzt. Zuletzt hat der Südtiroler Künstler Walter Moroder für die Neuaufstellung im umgestalteten Museum 2015 neue Köpfe für Maria und Christus und damit eine singuläre Verbindung von mittelalterlichem und zeitgenössischem Kunstwerk geschaffen. Die Ausstellung widmet sich besonders diesen vielfältigen Verwandlungen der Großen Goldenen Madonna vom Mittelalter über die Barockzeit bis ins 20. und 21. Jahrhundert. Zahlreiche Leihgaben aus anderen Sammlungen ermöglichen den Vergleich im Umgang mit ähnlich bedeutenden Bildwerken wie der Goldenen Madonna in Essen und der Imad-Madonna in Paderborn.
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