Bakterien als Goldschmiede aktiv
Mit dem bloßen Auge kann niemand die Arbeit des Delftia acidovorans verfolgen. Das Team um Nathan Magarvey von der kanadischen McMaster University Hamilton wollte es aber ganz genau wissen – und kam, wie die Forscher im Fachjournal „Nature Chemical Biology“ schrieben, zu einem erstaunlichen Ergebnis: Das Bakterium arbeitet als Goldschmied! Es beherrscht die Kunst, gelöstes Gold zusammenzufügen!
Die Goldminen rund um den Globus müssen aber trotz der Nachricht aus Kanada keinen Preissturz des Edelmetalls befürchten: Das Resultat der aufwändigen Tätigkeit des Delftia acidovorans bleiben winzige Klümpchen. Aber immerhin sind die Forscher seinem Geheimnis, warum das Delftia acidovorans im Umfeld von für Bakterien eigentlich zu giftigen Gold-Ionen bestehen kann, auf die Spur gekommen: Die Zellen der Mikroben scheiden ein Molekül aus, das die Ionen zusammenbringt. So entstehen Nanopartikel, die nicht mehr giftig sind. Das Peptid-ähnliche Molekül, also eine Art kleines Protein, heißt Delftibactin A.
Und vielleicht geht die Geschichte ja auch noch weiter: Der australische Forscher Joël Brugger von der University of Adelaide vermutet, dass Bakterien Gold im felsigen Untergrund Australiens lösen und so kleine Goldkörner schließlich in andere Erdschichten gelangen könnten. Delftia acidovorans: Sollte man sich den Namen als neue Wertanlage eventuell doch merken?
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