Uralter Golddraht
Archäologen haben einen spiralförmig gewundenen Golddraht im Grab einer jungen Frau im Kreis Tübingen gefunden. Das Schmuckstück stammt aus der frühen Bronzezeit. Sie wurde vor rund 4000 Jahren in der heutigen Gemeinde Ammerbuch-Reusten bei Tübingen begraben. Das Goldstück könnte als Haarschmuck verwendet worden sein und deutet auf einen hohen sozialen Status der Trägerin hin. Der Goldfund sei damit der bisher älteste, sicher datierte Edelmetallfund im Südwesten Deutschlands, teilte die Universität Tübingen mit. Eine Analyse ergab, dass das Gold nicht aus bekannten Lagerstätten in Südost-Europa kommt, sondern aus Cornwall in Südwest-England. Daraus ergeben sich nun neue Erkenntnisse über die Fernhandelsbeziehungen in der frühen Bronzezeit. Das sei ein ungewöhnlich frühes Zeugnis der weitreichenden Kontakte der damaligen Menschen für solche Luxusobjekte. Das Gold enthält rund 20 Prozent Silber, weniger als zwei Prozent Kupfer sowie Spuren von Platin und Zinn. Diese Zusammensetzung verweist auf eine natürliche Goldlegierung, wie sie typisch ist für Gold, das aus Flüssen gewaschen wurde. Das Muster der Spurenelemente ähnle dem des Golds aus Lagerstätten in Cornwall in Südwestengland. Bemerkenswert sei der klare Bezug nach Nordwesteuropa. Die bisher bekannten älteren Gold- und Edelmetallfunde in Europa stammten dagegen beinahe ausschließlich aus Lagerstätten in Südosteuropa.
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