China – die kommende Goldmacht
Wer von China spricht, kommt an gigantischen Zahlen nicht vorbei: Mit 1,34 Milliarden Menschen ist China der bevölkerungsreichste Staat der Welt – das Land hat mehr Einwohner als Nordamerika, Russland und Europa zusammen. Das nominale Brutto-Inlandsprodukt lag im Jahr 2012 bei 8.250 Milliarden US-Dollar, pro Kopf waren das 6.094 US-Dollar. Astronomische Zahlen, die fast schon nicht mehr greifbar sind. Genau mit diesen Zahlen muss man sich aber befassen – weil sie in naher Zukunft noch gigantischer werden. Ein weiteres Beispiel: Das Sparguthaben der chinesischen Bevölkerung legte in den vergangenen Jahren um durchschnittlich 23 Prozent zu – damit hat es sich alle drei Jahre verdoppelt.
Zur freien Investition stehen den Chinesen immer mehr Mittel zur Verfügung. Die Börse ist für viele seit dem Absturz des chinesischen Aktienindex im Oktober 2007 nicht sonderlich lukrativ. Die Anlage in ausländische Aktien ist Chinesen nicht gestattet und Häuser oder Wohnungen sind seit dem Platzen der globalen Immobilienblase nicht ohne hohes Risiko. Deshalb führt der Weg der Chinesen zum Gold: Es gibt nicht wenige Tage, da stehen chinesische Hausfrauen Schlange vor den Banken. Sie kaufen Gold – als Barren, Münzen oder in welcher Form auch immer. Hauptsache Gold: Hochgerechnet auf das Jahr ergeben die in den ersten acht Monaten aus Hongkong importierten 1.730 Tonnen insgesamt 2.600 Tonnen – und damit mehr als die globale Fördermenge von 2.260 Tonnen.
Wohin dieser Weg führt? Für viele Analysten ist der Gang des Goldes eine Einbahnstraße in Richtung China. Noch liegt der durchschnittliche Goldbesitz der chinesischen Bevölkerung nur bei etwas mehr als fünf Gramm pro Kopf – der weltweite Wert beträgt dagegen 23 Gramm. Aber wie bereits erwähnt: Die Chinesen sind auf Gold aus. Und sollten sie in naher Zukunft den globalen Durchschnittswert erreichen, hätten sie 20.000 Tonnen Gold erworben: Die Weltminenproduktion von acht bis zehn Jahren wäre damit komplett in China angekommen.
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